Das Zwischenseminar war so wie ich es mir vorgestellt hatte. Naemlich echt hilfreich. Knapp 30 junge deutsche Voluntaere hatten sich dafuer zusammengefunden, die quer durch Sued- und Ostafrika verteilt sind. Wegen der unterschiedlichen Kulturen, die wir im letzten halben Jahr in Kenia, Tansania, Ruanda, Sambia und Namibia kennen lernen durften, herrschte zwar eine gewisse Multikulti-Atmosphaere, aber allein schon die deutsche Sprache schaffte ein gewisses Stueck Heimat nach Afrika. Zudem haben wir uns in Bagamoyo, der alten Hauptstadt Deutsch-Westafrikasgetroffen, welches die deutschen Kolonialherren im ersten Weltkrieg an Britannien verloren hatten.
Ich habe dort Menschen getroffen,mit denen ich ganz offen ueber all das redden konnte, was mir auf dem Herzen lag, ohne Angst zu haben, dass es falsch verstanden warden koennte. Seminar ist vielleicht auch einfach das falsche Wort, was in dieser Woche stattgefunden hat. Eine Woche Gruppentherapie wuerde es wohl eher beschreiben. Weil irgendeinen Knacks bekommt hier jeder frueher oder spaeter einmal. Glaube ich zumindest.
Umso wichtiger war es, dass dieser vertraute Raum geschaffen wurde. Dort konnte ein jeder sichergehen, dass er noch ganz normal ist und andere die gleichen Proleme beschaeftigen.
Ich habe dort Menschen getroffen,mit denen ich ganz offen ueber all das redden konnte, was mir auf dem Herzen lag, ohne Angst zu haben, dass es falsch verstanden warden koennte. Seminar ist vielleicht auch einfach das falsche Wort, was in dieser Woche stattgefunden hat. Eine Woche Gruppentherapie wuerde es wohl eher beschreiben. Weil irgendeinen Knacks bekommt hier jeder frueher oder spaeter einmal. Glaube ich zumindest.
Umso wichtiger war es, dass dieser vertraute Raum geschaffen wurde. Dort konnte ein jeder sichergehen, dass er noch ganz normal ist und andere die gleichen Proleme beschaeftigen.
Nach dieser Psycho-Woche ging es mit dem Zug endlich wieder heim. Nach hause. Ins sambische zuhause. Glaubt mir, nach einer so langen Zeit ein ganz ganz komisches Gefuehl.
Nur ein Tag zum wieder ankommen und dann gings auch schon wieder los:
Nur ein Tag zum wieder ankommen und dann gings auch schon wieder los:
Bilder der Vergangenheit
Erster Schultag nach 2 Monaten Urlaub. Neue Klasse, noch mehr Schueler. 71 sind es momentan. Und nu rein einziger ist aus meiner alten Klasse sitzen geblieben! Aber fuer mein Befinden habe ich mich bisher echt gut geschlagen. Erstmal mich selbst vorgestellt, dann die Regeln abgesteckt und die Namen spielerisch kennen gelernt. Ganz wichtig: die Namen habe ich auch gleich mit Zetteln auf die Tische kleben lassen. Nicht, dass wieder so viele Kinder in der Klasse herumlaufen wie in der Letzten.
Dann noch eine Stunde Mathe und Deutsch hinten dran gehaengt – und siehe da: die Regeln wuerden tatsaechlich weitesgehend eingehalten. Der erste Tag ist echt gut gelaufen. Ich bin eine richtige Autoritaetsperson! Der Unterricht war vom Abwechslungsgrad her echt ok und der Laermpegel erstaunlich niedrig. Man, bin ich stolz. Aber ob ich das die naechsten Wochen weiter so hinkriege?
Wahrscheinlich nur so lange, bis auffliegt, dass ich nicht so gerne bestrafe.
Dann noch eine Stunde Mathe und Deutsch hinten dran gehaengt – und siehe da: die Regeln wuerden tatsaechlich weitesgehend eingehalten. Der erste Tag ist echt gut gelaufen. Ich bin eine richtige Autoritaetsperson! Der Unterricht war vom Abwechslungsgrad her echt ok und der Laermpegel erstaunlich niedrig. Man, bin ich stolz. Aber ob ich das die naechsten Wochen weiter so hinkriege?
Wahrscheinlich nur so lange, bis auffliegt, dass ich nicht so gerne bestrafe.
Und dann ist da noch das, was mich so sehr an allem zweifeln laesst. Ich hatte schon mal darueber geschrieben. Ich spreche viel – sehr viel. Besonders zu den schwaecheren Schuelern. Aber anstatt, dass mir Antworten gegeben werde, werde ich nur starr angeschaut. Auf die Frage, ob sie denn Englisch sprechen koennten: Nur Kopfgeschuettel. Manche erkennen beim Abschreiben nicht einmal die Woerter als ein Zusammenhang. Klar, ich rede hier nur von manchen aus der Klasse. Aber diese sin des, die mich so sehr beschaeftigen. Und wenige sin des wahrlich nicht. Mein Daraufeingerede also einfach nur sinnlos? So kommt es mir nun einmal vor, wenn wir eine halbe Stunde fuer die simpelste Aufgabe benoetigen. Nein, so mein Schulleiter. Er, neuer Lehrer der letztjaehrigen 6. Klasse, meint die Schueler haetten sich sehr verbessert. SIe wuerden nun viel selbstverstaendlicher von sich aus auf Englisch antworten. Des spricht zwar entgegen meiner Wahrnehmung, stimmt mich aber versoehnlich mit dem, was ich hier tue. Vielleicht bin ich einfach nicht hier, um ihnen inhaltliche Dinge beizubringen. Das koennte wahrscheinlich einer von hier viel besser. Wenn ich aber nicht aus diesem Grund hier unterrichte, dann vielleicht einfach damit jemand da ist, der den ganzen Tag auf Englisch auf sie einredet und sie somit an die Sprache gewoehnt. So gesehen faellt mir gleich ein wenig Last von den Schultern.
Soweit erstmal wieder von mir. Ich denke ueber meine jetzige Wohnsituation schreibe ich euch naechstes Mal.
Geniesst schoen die Fastnachtszeit, so etwas gibt es hier naehmlich gar nicht.
Geniesst schoen die Fastnachtszeit, so etwas gibt es hier naehmlich gar nicht.
Liebe Gruesse
Martin
Martin