Hallo!
Meiner
Klasse geht es recht gut. Die Schueler geben wirklich ihr allerbestes um mich
auf Trapp zu halten. Das schaffen sie so gut, dass manche Tage echt zarg werden
und ich mit etwas Kopfschmerzen nach hause geh. Dann laeuft nicht viel in der Schule
zusammen und am naechsten Tag wache ich kraftlos auf. Wahrscheinlich beschreibe
ich den Alltag eines Jedermanns, der arbeiten geht. Naja, dafuer gibt’s ja auch
die guten Tage. Dann, wenn die Schueler mich verstehen. Vielleicht sogar ihre
Hausaufgaben gemacht haben und die Problemkinder nicht ihre Macht mit mir
messen wollen. Dann, wenn wir im Unterricht lachen.
So steuern wir auch schon wieder auf das letzte Drittel diesen Terms zu. Ich weiss, dass ich in der letzten Zeit relativ wenig berichtet habe. Das liegt wohl daran, dass Alltag eingekehrt war. Oder ich viele Dinge einfach nicht mehr als Erzaehenswert empfinde, weil sie fuer mich voellig normal geworden sind. Das Wetter war in letzter Zeit echt mies. Es regnete jeden Tag und auch die Temperaturen gehen spuerbar runter. Heute scheint mal wieder die Sonne in mein Gesicht. Mir geht’s gut. Und wahrscheinlich deswegen schreibe ich Euch mal wieder.
So steuern wir auch schon wieder auf das letzte Drittel diesen Terms zu. Ich weiss, dass ich in der letzten Zeit relativ wenig berichtet habe. Das liegt wohl daran, dass Alltag eingekehrt war. Oder ich viele Dinge einfach nicht mehr als Erzaehenswert empfinde, weil sie fuer mich voellig normal geworden sind. Das Wetter war in letzter Zeit echt mies. Es regnete jeden Tag und auch die Temperaturen gehen spuerbar runter. Heute scheint mal wieder die Sonne in mein Gesicht. Mir geht’s gut. Und wahrscheinlich deswegen schreibe ich Euch mal wieder.
Sport auf einer besonderen Art. Diese Woche
war ich zu Besuch bei unseren Nachbarn der Schule, einem Programm der Diözese
fuer mental and physisch beeintraechtigte Kinder. Diese hatten
Sportwettbewerbe in verschiedenen Kategorien. Hier Ballweitwurf im Sitzen. In
ein paar Jahren soll dann wohl ein Team aus den besten Kindern landesweit zu
den Paralympics geschickt werden. Ich wuensche ihnen dafuer natuerlich alles
Gute.
Was ich heute nun erzaehlen moechte sind die Veraenderungen in der Schule. Und
diese sind administrativer Art. Die wichtigsten Entscheidungen der Schule
wurden ja bisher vom Gemeinderat bzw. dem als Alleinherrscher auftretende
Gemeindevorsitzende getroffen. Seine Vorstellungen von wegen Schulgebuehren
erhoehen ect. Fand bei uns Lehrern ja Ablehnung. Als Auswirkungen seines Plans
die Qualitaet der Schule zu verbessern, bekamen die Lehrer immer mehr Angst
ihren Job zu verlieren. Also nicht, dass wir uns falsch verstehen, bessere
Lernqualitaet wollen wir hier alle. Er suchte aber regelrecht nach Fehlern bei
den Lehrern. Er kam zum Beispiel oefters in den Unterricht, kontrollierte die
Unterrichtsvorbereitungen auf ihre Richtigkeit und setzte an, Mahnungen an die
Lehrer zu schreiben, falls sie zu spaet zum Unterricht kamen. Sprich: Er sah
nur das Negative an ihrer Arbeit. Ein regelrechter Machtkampf entstand, ein
Kindergarten, der keine gute Atmosphaere in die Schule gebracht hat. Als es nun
ging, das Etat fuer das Jahr 2013 festzulegen, setzte er sich nun dafuer ein
das Gehalt der Lehrer noch einmal zu kuerzen. Bei teilweise weniger als 50 Euro
im Monat war das natuerlich ein schlehter Witz. Hilfesuchend wandten wir Lehrer
uns gemeinsam an den neuen Gemeindepriester und erzaehlten ihm die Situation in
der Schule, ihre Geschichte und alle Probleme. Der Pfarrer war geschockt. Und
orderte sofort an einiges zu Aendern. In den naehsten Wochen schrieben wir so
einige Briefe an verschiedene Organe der Kirche und der Politik um nach Spenden
zu fragen. Die Gehaelter der Lehrer soll in Zukunft dem staatlichen Mindestlohn
angepasst werden, der rund 140 Euro betraegt. Der Gemeindevorsitzende hat es
schriftlich verboten bekommen sich in die Angelegenheiten der Schule
einzumischen. Ganz witzig ist, ich weiss nicht ob ich es schon geschrieben
hatte, aber zu ihm werde ich naechste Woche fuer eine kurze Zeit ziehen. Beziehungsweise
ich werde zu ihm ziehen, wenn nun endlich die Erlaubnis von ganz oben bekommen
habe. Aber ich denk er mag mich noch. Ich kann ja fuer die ganzen Dinge
praktisch nichts.
Das macht alle Kinder gluecklich. Suessigkeiten nach einem anstrengenden Tag
Also die Atmophaere in der Schule stimmt wieder, und die Lehrer sind wieder
positiv gestimmt. Und wir brauchen nicht mehr so viele Treffen diesbezueglich
einberufen. Dazu kommt, dass sie sich alle auf die neuen Buecher freuen, die
wir in naher Zukunft endlich starten zu
nutzen werden koennen.
Doof war nur, das letzte Wochen eine Cousine meines Schulleiters gestorben ist, die in seinem Haus teilweise mitgelebt hatte. Sie war noch ein Teenager, hatte sich beim Nshimakochen fuer die ganze Familie den grossen Topf kochendes Wasser aber ungluecklicherweise ueber sich selbst gekippt. An diesen schlimmen Verbrennungen ist sie letzendlich erlegen. Eine ganz schoen schlimme Geschichte, wenn man das so hoert. Wenn jemand stirbt, hat das natuerlich Auswirkungen auf die ganze Familie im taeglichen Leben. Wie hier ueber Menschen getrauert wird vom Tod zur Beerdigung ist aber ein anderes Kapitel sambischer Kultur, welches ich hier jetzt nicht aufschlagen moechte. Fuer mich hiess es nur, das die ganze Klasse der Schule den Lehrer besucht hat und ich mich die restlichen Tage der Woche um zwei Klassen kuemmern musste.
Auch wir haben am Freitag eine Sportveranstaltung. Im moment trainieren wir deshalb nachmittags kraeftig dafuer. Verschiedene Grundschulen in der Gegend treten dann im Rennen, Sackhuepfen, Eierlaufen und Weit- bzw. Hochspruch gegeneinander an. An den anderen Nachmittagen, soweit kein Leseunterricht angesagt ist, versuche ich meine bescheidenen Computerkentnisse an meine Kollegen weiterzugeben, sodass wir auch nach diesem Jahr noch einfach ueber das Internet Kontakt haben koennen. Gar nicht so einfach das Ganze, wir mussten erst einmal lernen mit der Maus auf verschiedene Symbole zu klicken. Aber es geht vorran.
Eine schoene Woche noch,
Doof war nur, das letzte Wochen eine Cousine meines Schulleiters gestorben ist, die in seinem Haus teilweise mitgelebt hatte. Sie war noch ein Teenager, hatte sich beim Nshimakochen fuer die ganze Familie den grossen Topf kochendes Wasser aber ungluecklicherweise ueber sich selbst gekippt. An diesen schlimmen Verbrennungen ist sie letzendlich erlegen. Eine ganz schoen schlimme Geschichte, wenn man das so hoert. Wenn jemand stirbt, hat das natuerlich Auswirkungen auf die ganze Familie im taeglichen Leben. Wie hier ueber Menschen getrauert wird vom Tod zur Beerdigung ist aber ein anderes Kapitel sambischer Kultur, welches ich hier jetzt nicht aufschlagen moechte. Fuer mich hiess es nur, das die ganze Klasse der Schule den Lehrer besucht hat und ich mich die restlichen Tage der Woche um zwei Klassen kuemmern musste.
Auch wir haben am Freitag eine Sportveranstaltung. Im moment trainieren wir deshalb nachmittags kraeftig dafuer. Verschiedene Grundschulen in der Gegend treten dann im Rennen, Sackhuepfen, Eierlaufen und Weit- bzw. Hochspruch gegeneinander an. An den anderen Nachmittagen, soweit kein Leseunterricht angesagt ist, versuche ich meine bescheidenen Computerkentnisse an meine Kollegen weiterzugeben, sodass wir auch nach diesem Jahr noch einfach ueber das Internet Kontakt haben koennen. Gar nicht so einfach das Ganze, wir mussten erst einmal lernen mit der Maus auf verschiedene Symbole zu klicken. Aber es geht vorran.
Eine schoene Woche noch,
Martin